Medical Training: Neuer Hype oder längst überfällige Notwendigkeit

Inhaltsüberblick

Spezialisierte Coaching TFAs können den Praxisalltag für die Patienten entscheidend verbessern.

20 % der Bevölkerung sind Zahnarzt-Phobiker und 5% vermeiden den Zahnarztbesuch völlig. Wie muss es dann einem Tier gehen, welches weder den Sinn der Behandlung versteht und dessen Kommunikations-Versuche in der Sprechstunde zu oft ignoriert werden?

In unserer verhaltenstherapeutischen Tierarztpraxis gehört Medical Training zu den Therapiemethoden für Hunde und Katzen, die aufgrund Ihrer Angst vor dem Tierarzt schwer zu behandeln und zu untersuchen sind. Oft sind traumatische Erfahrungen oder mangelnde Sozialisierung für diese Form der Verhaltensstörung verantwortlich. 

Woraus besteht gutes Medical Training?

Das Medical Training baut Ängste vor der tierärztlichen Behandlung ab oder lässt sie gar nicht erst entstehen. Mithilfe von sog. Marker-Signalen lernen die Tiere voll Vertrauen zu kooperieren. Was Tiger und Elefant im Zoo können, ist für unsere Haustiere genauso trainierbar.

Von zentraler Bedeutung ist während des Trainings, dass das Tier ein Mitspracherecht hat. Diese Mitbestimmung führt zu dem Vertrauen, welches in einer entspannten Behandlung mündet.

Ausgebildete Coaching-TFAs sind das perfekte Bindeglied, die in jeder Tierarztpraxis den Tierhaltern und Patienten eine große Stütze sein können. 

Dieses Spezial-Training sollte nicht den Hundeschulen zugewiesen werden, sondern vor Ort und mit dem Personal stattfinden, welches auch später untersucht bzw. assistiert. Das Kennenlernen des Teams, der Räumlichkeiten und Gerätschaften schafft Vertrauen – und letzten Endes auch Kundenbindung.

Medical Training mit Welpen und Kitten – weil „erklären“ beim Tier nicht geht

Zwei Zutaten brauchen wir für ein gutes Medical Training:

  1. Das realistische Praxisambiente inklusive der typischen Gerüche einer Tierarztpraxis.
  2. Eine Fachkraft, die sowohl das medizinische Handling als auch Spezialwissen über Welpen- und Kittenentwicklung und Medical Training beherrscht.

In der SIRIUS Ausbildung von Coaching-TFAs liegt ein Schwerpunkt auf dem Medical Training. Nach der zertifizierten Coaching Ausbildung bietet die spezialisierte TFA in ihrer Praxis Kurse z.B. in Form einer „Puppy-Party“ an. 

Im Welpentreff in der Praxis werden die Welpen nicht nur an die Räumlichkeiten, sondern gezielt an die Abläufe bei der Untersuchung und Behandlung gewöhnt. 

Die Schulung der Tierhalter spielt dabei eine wichtige Rolle. Denn über das Bewusstsein der Stressfaktoren und Trainingstechniken kann der Besitzer bereits in vielen Situationen eigenständig deeskalieren, bevor der kritische Punkt überschritten wird.

Kitten-Training – ein Praxisalltag ohne die „CAVE-Katze“ ist möglich

Für Welpen aber besonders für kleine Kätzchen bieten sich Online-Kurse für das Erlernen der Trainingstechnik und der ersten Untersuchungsschritte. Aber auch das Training von Transportbox und Autofahrten werden hier besprochen.

Cave-Katzen und panische Hunde bedeuten für das gesamte Personal einer Praxis Stress. Bereits eine einzelne geschulte Kraft macht einen großen Unterschied im Praxisablauf. Das ganze Team profitiert von einem besseren Verständnis über das Verhalten der Tiere und die Umsetzung neuer Techniken in das alltägliche Handling.

Kurz und knapp:

Die Tierarztpraxis der Zukunft sollte ein Ort sein, an dem nicht nur für das physische Wohl gesorgt wird. Auch die Psyche unserer Patienten – und damit in Folge die Stimmung unseres Arbeitsalltags – spielt eine zentrale Rolle. Da viele TFAs diesen Beruf aus reiner Tierliebe wählen, finden sie in dieser Spezialisierung als Coaching-TFA eine große Freude.

Gut zu wissen: 

Die amerikanische Organisation „Fear Free“ setzt sich für stressfreie Behandlung und Untersuchung von Haustieren in Tierarztpraxen ein. Durch den Einsatz moderner Trainingsmethoden oder verbessertes Verständnis kommt es in den Praxen mit dem entsprechenden Zertifikat nachweislich zu weniger Bissverletzungen beim Personal und der Praxisalltag ist deutlich entspannter.

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